Textilsiegel einfach erklärt

In den letzten Jahren ist die Vielfallt an Siegeln für Produkte immer größer geworden. Auf den ersten Blick scheint das etwas Wunderbares zu sein, da ja folglich die Produkte ökologischer werden und es mehr umweltfreundliche Waren gibt. Dem ist leider nicht so. Viele Siegel sind reine Augenwischerei, decken nur einen Teilbereich ab und haben kaum oder nur sehr geringere Anforderungen. Welche Anforderungen ein gutes Siegel ausmachen und auf welche Siegel man achten sollte erfahrt ihr hier.

Wir hatten in unserem BLOG Artikel Textilsiegel unter der Lupe bereits das GOTS Siegel vorgestellt. Dieses ist immer noch eines der angesehensten und hochwertigsten Siegel für Textilien. An diesem Beispiel erkennt man, dass ein Siegel nicht nur etwas über die Beschaffenheit wie Schadstofffreiheit oder Materialzusammensetzung aussagt, es kann sogar die komplette Wertschöpfungskette von der Herstellung des Rohstoffs bis in die Ladentheke abdecken. Natürlich muss jeder Kunde für sich selbst entscheiden welche Kriterien beim Kauf wichtig sind, wer aber den Anspruch an umweltfreundliche Kleidung hat sollte dabei nicht nur auf das Material schauen. Alleine der Unterschied zwischen Baumwolle und kbA-Baumwolle (aus kontrolliert biologischem Anbau) ist schon enorm.

Der Öko Tex 100 Standard ist beispielsweiße sehr prominent vertreten, es deckt aber nur die Überprüfung des Artikels auf Schadstoffe ab. Mittlerweile gibt es auch das Öko Tex Made in Green Siegel, welches noch zusätzlich auf eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Produktion schaut. Über die Rohstoffproduktion oder Transport bzw. Handel wird hier nichts ausgesagt. Ein Siegel welches augenscheinlich Umweltfreundlichkeit vermitteln soll sollte dabei auch alle Aspekte abdecken welche eine Rolle für die Ökobilanz spielen. Zusätzlich sollte man den sozialen Faktor dabei nicht vernachlässigen. Fairtrade ist hier der bekannteste Standard, jedoch wird hier nur auf die Arbeitsbedingungen bei der Rohstoffproduktion geachtet. Eine Kombination aus verschieden Siegeln kann dabei natürlich auch jeden Bereich abdecken und schaut auf den ersten Blick beeindruckend aus.

Man darf dabei aber auch nicht vergessen wer solche Standards vorgibt, wie man ein Siegel erhält und wie diese kontrolliert werden. Wenn diese von Firmen intern vergeben werden sind sie oftmals nur ein Marketinginstrument um ökologischer zu wirken, schließlich können hier die Kriterien einfach selbst vorgegeben werden und sind nicht wirklich nachvollziehbar oder überprüfbar. Die besten Anforderungen nutzen nichts wenn diese nicht stetig von unabhängigen Stellen auf ihre Einhaltung und Richtigkeit geprüft werden. Um hierbei nicht den Überblick zu verlieren gibt es vom Portal der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit die Website https://www.siegelklarheit.de, dort findet man eine leicht verständliche Übersicht der Siegel mit deren Anforderungen und einer Einordnung inklusive wissenswerten Hintergrundinfos. Sollten dennoch Fragen offen sein könnt ihr uns auf unseren bekannten Kanälen wie Instagram, Facebook, per E-Mail, telefonisch oder direkt vor Ort gerne kontaktieren.

Tags: Textilsiegel

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.