Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind in vielen Bereichen des Lebens immer wichtiger geworden. Auch bei Textilien gibt es große Unterschiede von der Herstellung bis zum Vertrieb. Welche das sind und auf was man achten sollte, erfahrt ihr hier.
Die sogenannte „Fast Fashion“ ist mittlerweile zum Standard geworden. Dabei werden Kleidungsstücke bzw. die Kollektionen immer schneller produziert und in immer kürzer werdenden Abständen veröffentlicht. Dies hat zur Folge, dass die Kleidung eine Saison angesagt ist und dann entweder schon wegen der schlechten Qualität kaputt ist oder im Schrank liegen bleibt. Um diese Geschwindigkeit überhaupt zu erreichen, entstehen die Textilien unter widrigen Bedingungen, die weder für Mensch noch Natur verträglich sind. Der geringe Preis für die Kleidung kommt nicht nur von der Ausbeutung der Näherrein, sondern auch von den Materialien.
Es werden dabei billigste Kunstfasern oder konventionelle Baumwolle verwendet. Die Herstellung dieser verursacht bereits eine hohe Umweltbelastung. Bei der Verarbeitung werden Chemikalien verwendet, die meist nicht ordnungsgemäß entsorgt werden und die Umwelt im Produktionsland weiter belasten. Wenn sie dann bereits nach paar Mal tragen kaputt sind, werden sie einfach entsorgt, da sich eine Reparatur vermeintlich nicht lohnt. Selbst am Ende sind sie eine weitere Umweltbelastung, da 80% der globalen Altkleider verbrannt werden oder auf Deponien landen. Laut des deutschen Bundesumweltamtes kaufen die Deutschen durchschnittlich 60 neu Kleidungsstücke pro Jahr, von denen jedes fünfte nicht mal angezogen wird. Der Online-Handel verstärkt diesen Trend zunehmend. Bereits seit den letzten 20 Jahren haben sich die Zahlen verdoppelt und steigen immer schneller.
Im Gegensatz dazu gibt es die fair und nachhaltig produzierte Kleidung. Hier gibt es verschiedene Ansätze und Möglichkeiten diesem Trend entgegen zu wirken. Seien es bessere Produktionsbedingungen mit fairen Löhnen, umweltfreundlichen Materialien oder Verarbeitungsprozessen sowie auch einfach ein Kleidungsstück, welches länger hält und leicht zu reparieren ist. Eine Hilfe bei der Auswahl können Textilsiegel sein, aber Obacht nicht jedes Siegel ist gleich gut. Es gibt einige Mogelpackungen, aber auch sehr zuverlässige Siegel mit hohen Anforderungen vom Ursprung bis es beim Endkunden angelangt. Dazu gibt es schon den BLOG-Beitrag „Textilsiegel unter der Lupe“. Im BLOG findet ihr auch weitere interessante Beiträge zu nachhaltigen Textilien wie beispielsweiße „Vegane Kleidung“ oder „Ökologische Nachhaltigkeit bei der Produktion und dem Vertrieb von Textilien“. In diesen erklären wir warum gerade Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau und vegane Kleidung wichtige Faktoren für umweltfreundliche Kleidung sind.
Weitere Tipps wären beim Kauf zu überlegen ob man das Stück überhaupt braucht und wie oft man es anziehen würde. Bei einem Fehler nicht gleich entsorgen sondern reparieren (lassen). Kleidung muss nicht immer neu gekauft werden. Second Hand ist eine gute Alternative um nicht nur selbst etwas Neues zu entdecken, sondern auch um seine alten/ungetragenen Klamotten wieder dem Kreislauf hinzuzufügen. Bevor sie endgültig im Mülleimer landen kann man außerdem sie auch noch als beispielsweiße Putzlappen verwenden.
Also bleibt die Devise Fair Fashion statt Fast Fashion.