Das ökologische Windelsystem besteht aus verschiedenen Bausteinen, die jeweils Aufgabenbereiche der Komplettlösung Wegwerfwindel übernehmen. Die Saugkraft der Einwegwindel ist nicht so leicht zu erreichen, dank der Verbindung aus Windel und Stoffeinlagen mit jeweils einem Modalfaserkern ist dies jedoch möglich. Diese Modalfasern bestehen aus einem ganz besonderen Stoff und den schauen wir uns hier in diesem Beitrag genauer an.
Die Natur hat für vieles eine Lösung, ihre Rohstoffe lassen sich mithilfe der stetigen Forschung und Weiterentwicklung immer vielzähliger einsetzen. So ist auch das Lyocell entwickelt worden. Vielleicht kennt man dieses Material auch unter dem Markennamen TENCEL bzw. TENCEL-Faser der österreichischen Firma Lenzing AG. Der Grundstoff ist Holz, denn Lyocell wird aus Cellulose, dem Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände, hergestellt. Aus dieser kann man neben Papier auch viele weiter nützliche Dinge herstellen.
Schauen wir zunächst auf den Herstellungsprozess: Das Holz wird dazu zerkleinert, eingelegt und aufgekocht. Dabei löst sich die Cellulose, wird extrahiert und zu einem Fasergarn zusammengefasst. Anschließend wird sie gereinigt, getrocknet und geschnitten um besser weiterverarbeitet zu werden. Bei diesem Prozess fallen übrigens keine umweltschädlichen Nebenprodukte an. Damit die Ökobilanz noch besser ist, werden unsere Hosen mit Lyocell aus heimischen Bäumen von einem regionalen Spezialfaserspezialisten hergestellt.
Wie auch Schneidebretter aus Holz profitieren die Windeleinlagen von der antiseptischen Wirkung der natürlichen Tannine. Diese sind auch für das PH-neutrale Wesen der Windel und ihre Hautfreundlichkeit mitverantwortlich. Die primären Eigenschaften, die den Naturstoff ideal für Textilien machen, sind seine Robustheit, Feuchtigkeitsabsorption, Geschmeidigkeit und geringe Knitterneigung. Dazu ist er besonders leicht, biologisch abbaubar und leicht zu waschen. Die Faser wird von Microfasern mit 0,9 dtex bis hin zu 15 dtext angeboten und wird wegen der glatten Oberfläche umgangssprachlich als vegane Seide bezeichnet. Dieses Allroundtalent entspricht mit seiner Beschaffenheit und dem Herstellungsprozess genau unseren Vorstellungen eines ökologischen Rohstoffs der uns nicht nur dabei Hilft Müll zu vermeiden sondern in seiner Gesamtheit nur das Beste für Mensch und Natur ist.
